Update zum Konzept „Kommunion To go!“

16. April 2020 Aus Von Wandereremitin

Update zum Konzept Kommunion to go

 

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Ostersonntag 2020. Also wir wissen nicht, wie es Ihnen an diesem Tag ohne den Empfang der heiligen Kommunion erging. Wir jedenfalls fanden uns zutiefst erschüttert und traurig zugleich. Denn obgleich uns der Empfang des heiligen Leibes Christi, weder landesweit noch regional, nicht im Mindesten untersagt wurde, blieb er uns dennoch verwehrt.

 

Grundlos! Das ist es, was uns am meisten schmerzt. Denn die Discounter für Grundnahrungsmittel blieben trotz Pandemie weiterhin geöffnet. Geschäfte in denen sich die Menschen in den Gängen gar bis zum Körperkontakt zusammendrängen, um anschließend ihr Fladenbrot, Weizen-, oder Dinkelbrötchen und dergleichen mehr, durch die Hand eines Kassierers oder Kassiererin zu empfangen. Durch Hände demnach, die da alltäglich eines der unreinsten Betriebsmittel der Welt überhaupt – Banknoten – permanent fassend einem jeglichen Käufer reichen. Und niemand schreit auf oder unterbindet gar die Benutzung eines derart reich an Bakterien behafteten Elementes, in dieser – uns von staatlicher Seite aus als „Pandemie“ – deklariert und verordneten Zeit. Geschweige denn in etwa das Risiko der Ansteckung von Influenza und/oder Coronavirus verringert, durch die Darreichung des Brotes auf Patenen oder vermittels Pinzetten usw., wie es eben zahlreiche Gläubige für den Empfang der Eucharistie an Ostern 2020 vorschlugen. Eines Laibes quasi, der rein ist. Da nicht erst Jahre in Umlauf befindlich, millionenfach von unreinen Händen getatscht. 

 

Nein, gänzlich ungeniert wurde uns Katholiken der Glaubensvollzug verwehrt. Wurden wir des wesentlichsten Gutes unseres gesamten katholischen Glaubens beraubt. Der Eucharistie! Empfang des lebendigen Leibes Christi. Des Menschen einzige Chance der schrittweisen Erlösung aus der Knechtschaft allen Seins. Beraubt jener allein heiligenden, körperlichen Wandlung zum Abba-Vater hin. Jenem Vater, der in diesem hochheiligsten Altarsakrament real zu dem Gläubigen kommt, ihn reinigend von allem Übel seiner – in dem Sohn, vermittels des Heiligen Geistes. 

 

Beraubt! Schlicht durch Unterlassung! Und die Räuber tragen nicht etwa die Bezeichnung von Wirtschafts-, oder Staatsmacht, sondern jene der Deutschen Bischofskonferenz. Und zudem die Namen aller Priester, die da so zahlreich lau nichts tun, statt allein den Auftrag ihres obersten Dienstherren, Jesus Christus, auszuführen. Das schmerzt sehr in unseren Herzen.

 

Andererseits zeigt uns ein derartiges Verhalten deutlich auch den Zerfall des Glaubens innerhalb der katholischen Gemeinschaft auf. Und von hier aus eben auch Gottes durchweg gerechtes Wirken derzeit in und an ihr. Denn was soll dem Vater in Seinem Sohn, Jesus Christus, eine Gemeinschaft, die sich zwar katholisch (allumfassend) nennt, weder aber mehr katholisch (allumfassend) denkt, geschweige denn, mehr katholisch (allumfassend) handelt? Wie das nachfolgende Antwortschreiben zu unserem Konzept „Kommunion To go!“, explizit an die Bischofskonferenz (und an mindestens vierzig (40!) weitere Hirten und/oder Priester unterschiedlichster Bistümer) gesandt, widerspiegelt. Es wurde vom Verfasser nicht einmal gelesen, so verbrieft der Inhalt der E-Mail. Denn weder wird bei unserem Konzept die Kirche betreten noch „der Leib Christi unbeaufsichtigt ’irgendwo’ liegen gelassen“, geschweige denn, dass dabei „eine Versammlung zustande kommt“. Alles sehr, sehr traurig. Letztlich aber bestätigen diese Einwände exakt die Umsetzbarkeit unseres Konzeptes Kommunion To go!“. 

 

„Sehr geehrte Damen und Herren von der Initiative Darstellung des Herrn,

 

im Auftrag unseres Herrn Erzbischofs Reinhard Kardinal Marx beantworte ich Ihr Schreiben mit dem Konzept eines Kommunionempfangs To go, das Sie ihm am 25.3.20, dem Hochfest der Verkündigung des Herrn zukommen ließen.

Wir hatten in diesen Tagen unter den gegebenen Umständen viele Zuschriften, die sich mit der Thematik des Empfangs der Osterkommunion beschäftigen. Es ist ja auch tröstlich, dass so viele Menschen ihre Sehnsucht nach dem Empfang des Leibes Christi spüren lassen. Es gab hierzu auch zahlreiche Vorschläge, den Empfang der Osterkommunion zu ermöglichen, die wir ausgiebig besprochen haben. Letztlich hat aber keiner der Vorschläge eine Lösung gebracht. Entweder es handelt sich um eine Form, in der es doch wieder zu einer Versammlung von Menschen in Kirchen kommt. Dies wäre auch bei Ihrem Vorschlag nicht ausschließbar. Oder es handelt sich um Formen, die der Würde des Sakraments der Eucharistie nicht gerecht werden. Das wären Ideen gewesen, wie z.B. das Austragen des Leibes Christi in Briefumschlägen durch Ministranten, alles Vorschläge, bei denen der Leib Christi über eine bestimmte Zeit unbeaufsichtigt irgendwo gelegen hätte.

Das uns in diesen Zeiten letzte verbleibende Gut, das wir gleichsam live und unmittelbar anbieten können, sind unsere geöffneten Kirchen. Dafür darf es aber in den Kirchen nichts geben, was in einem bestimmten Zeitraum verteilt oder angeboten wird, um nicht doch wieder Versammlungen entstehen zu lassen, die per se untersagt sind.

Der Leib Christi ist auch und gerade in diesen Tagen im Zeichen der Katastrophe nicht aus der Welt. In unseren Kirchen ist er gegenwärtig. Er steht für Notfälle wie der Wegzehrung bereit und er ist über alle physischen Mauern hinweg Gegenstand unserer Anbetung.

 

Ihnen danke ich für Ihr Engagement, denn es ist ja gut, wenn sich Gläubige Gedanken machen, wie man kirchliches Leben unter den augenblicklichen Vorzeichen gestalten kann, und wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest.

 

Mit freundlichem Gruß

Ihr

 

Msgr. … “

 

Ernsthaft Monsignore? Sie empfinden es „tröstlich, dass so viele Gläubige ihre Sehnsucht nach dem Empfang des Leibes Christi spüren“, und doch rührt es Sie nicht im Geringsten an, dass es sich bei diesem „Spüren“ um ein leidvolles handelt? Um derentwillen Sie doch als wahrer Katholik jetzt alles menschenmögliche in Bewegung setzen müssten, um diese existenzielle Not dem Leidenden postwendend zu nehmen. Stattdessen verhalten Sie sich ähnlich jenen Vätern, die ihren Söhnen eine Schlange, statt des erbetenen Fisches geben (Vgl. Lk 11,11 ff).

 

Des Weiteren bieten Sie uns als „letztes verbleibende Gut“ unseres katholischen Glaubens eine geöffnete Kirche an. Allerdings ohne Angebot, „damit keine Versammlung“ darin stattfindet. Also ein leeres Haus? Denn was, bitte schön, ist denn mit der realen Gegenwart des Herrn im Tabernakel, Monsignore? Ist nicht ER, Jesus Christus in dem Vater, in der Form des eucharistischen Brotes/Leibes, letztlich nicht das oberste Gut, unikalste Angebot, ja ausschließlichster Anlass für einen jeden Katholiken schlechthin, nunmehr ein Haus aus Stein, von Ihnen „Kirche“ genannt, überhaupt erst zu betreten? Wissen Sie, Monsignore, für uns ist eine Waschschüssel an Gründonnerstag vor leeren Stühlen kein Anlass, ein Haus aus Stein zu betreten. Einzig der Herr im Tabernakel kann uns veranlassen, in ein ansonsten leeres Gebetshaus zu gehen, um uns, anbetend vor Ihm, darin zu versammeln. Wenn Sie also Versammlungen in den Gotteshäusern fürchten, sollten Sie entweder den eucharistischen Leib des Herrn aus den Tabernakeln entfernen oder die Kirchen schließen. Denn allein die Realpräsenz des Dreifaltigen Gottes in den eucharistischen Gestalten, ist und bleibt für alle Zeiten das einzige „Angebot“ deretwegen sich Katholiken in einem Haus aus Stein versammeln.

 

Und es versteht sich von selbst, Monsignore, dass uns Gläubige der Herr „über alle physischen Mauern hinweg Gegenstand unserer Anbetung“ ist und bleibt. Was indes den Empfang Seines Leibes in Jesus Christus anbelangt, verbreiten Sie u. E. eine falsche Lehre. Denn nachweislich bestätigt – und das nicht nur durch die Evangelisten und hunderte Zeugen dazu, sondern durch den Herrn daselbst –, hat Christus Jesus, bei seinem letzten Abendmahl die Jünger nicht im Anschluss an seine Worte „Tut dies zu meinem Gedächtnis“, in ihre Hütten geschickt, damit sie nun aus der Ferne, sprich „geistig“ mit ihm kommunizieren. Das Gegenteil ist der Fall: Der Sohn Gottes teilte leibhaftig das Brot und spendete es ebenso leibhaftig/real seinen Jüngern aus. Und nicht anders taten späterhin die Apostelfürsten. Denn, so erinnerten sie stets: „Was nützt es, meine Brüder und Schwestern, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?” (Jak 2,14). Ohne Realvollzug demnach, bleibt aller Glaube tot: Lippenbekenntnis ohne Frucht.

 

Kurzum, Monsignore: Die Lauen spuckt der Herr aus! (Vgl. Offb 3,16) Ganz klar. Das passiert gerade. Unsere Hirten offenbaren sich lau. Erfüllen den Auftrag ihres obersten Dienstherren, Jesus Christus, nicht mehr. Abgründiger noch. Sie verführen, ja zwingen, die ihnen anvertraute Herde derzeit dazu, ihrem Glaubensvollzug vermittels Empfang der Sakramente abzuschwören. Stattdessen sich dem Heidentum zuzuwenden, indem sie sich ähnlich eines Esoterikers, Buddhisten oder Freikirchlers und dergleichen mehr, nun egozentrisch selbstverliebt in diversen „geistigen Himmeln“ bewegen und leben, statt unter allen Umständen dienend sich dem Erlösungswerk ihres Herrn, vermittels Realvollzug hinzugeben. 

 

Nun, es ist geschehen, und nicht mehr zu ändern. Aber wenigstens haben wir unsere Antwort (Konzept: „Kommunion To go!“), dem Engel des Herrn in dieser Zeit der Prüfung – der Herzen aller – gegeben … Und schauen somit auch weiterhin auf zum Herrn.

 

So sei denn der Friede des Herrn mit allen, die in dieser österlichen Zeit unter der Unterlassungssünde: „Verweigerung der Ausspendung der heiligen Kommunion“, leiden.

 

In diesem Sinne verbleibt

das Team von Initiative Darstellung des Herrn

 

Nachtrag: 

Und dass es auch anders geht, bzw. sogar sämtliche Konzepte überflüssig sind, sieht man hier …