Ostern 2020 – Requiem Altarsakrament?

5. April 2020 Aus Von Wandereremitin

 

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Ostern 2020 – Requiem Altarsakrament?

 

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Wir schreiben das Jahr 2040, den 02. April, Ostermontag. Die sechsjährige Lisa sitzt neben ihrem Papa beim Frühstück. Festlich geschmückt ist der Tisch. Feierliche Klänge aus dem Fernseher durchfluten das Esszimmer. Mama, Oma, Opa, die gesamte Familie ist anwesend. Andächtig lauscht der Clan. Lisa wundert sich. „Du, Papa“, flüstert sie in die Andacht hinein, „was feiern wir denn heute?“ Papa zischt beglückt zurück: „Heute vor zwanzig Jahren wurde das Altarsakrament begraben …“ Derweil Mama entzückt dazwischenfährt: „Welch ein Segen, nicht wahr Papa, brauchen wir doch nichts mehr zu wagen, katholisch existiert nicht mehr. “

 

Später erzählt Opa die Geschichte dazu: Was Ostern 2020 geschah? Der Coronavirus grassierte damals auch in Deutschland. Ausgangsbeschränkung und Kontaktverbot waren verhängt. Versammlungen und Gottesdienste strengstens untersagt. Nicht jedoch der Empfang der heiligen Kommunion für die Katholiken. Logisch nicht, denn auch sämtliche Geschäfte des täglichen Bedarfs blieben ja fortwährend geöffnet – selbst an den Sonntagen. So reichten viele Gläubige daraufhin entsprechende Konzepte über ihre Pfarreien und Priester an die Bischöfe ein: Wie ihnen unter Einhaltung aller staatlichen Auflagen der Leib ihres Herrn, Jesus Christus, dementsprechend weiterhin gespendet werden kann. Doch die eigenen Bischöfe gehen auf keinen einzigen der Vorschläge ein. Stattdessen beschließen sie Machtmissbrauch im Verein; wird allen Katholiken ihr kostbarstes Gut, die heilige Kommunion, am Hochfest der Auferstehung ihres Herrn, verwehrt. Das heißt, nicht allen wurde sie verwehrt. Kleriker, Priester und Ordensleute blieben privilegiert, zu empfangen. Für jene Kleinen aber, aus dem katholischen Volk, erfüllte sich am Ende das Wort aus Psalm 55,10ff:

 

„Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Hader.

Auf ihren Mauern umschleicht man sie bei Tag und bei Nacht;

sie ist voll Unheil und Mühsal.

In ihr herrscht Verderben; Betrug und Unterdrückung weichen nicht von ihren Märkten. 

Denn nicht mein Feind beschimpft mich, das würde ich ertragen;

Nicht ein Mann, der mich hasst, tritt frech gegen mich auf, vor ihm könnte ich mich verbergen.

Nein, du bist es, ein Mensch aus meiner Umgebung, mein Freund, mein Vertrauter,

mit dem ich zum Haus Gottes gepilgert bin inmitten der Menge …“