Im Fadenkreuz

21. Februar 2020 Aus Von Wandereremitin

 

Im Fadenkreuz

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„Heutzutage muss man aufpassen, was man sagt. Gerade als Priester steht man da schnell im Fadenkreuz.“ So hörte ich nun gleich zwei Mal die Woche, als Antwort auf meine simple Anfrage, wo wir denn die sehr guten Predigten jenes begnadeten Priesters unserer Diözese nachlesen könnten. Stattdessen wurde uns gesagt, wir sollen im Herzen behalten, was da gepredigt wurde, und dass ja der Heilige Geist – wenn wir jene Worte weiter geben wollten, an unseren Nächsten – auch noch da sei. Ja, richtig. Vergelts Gott, liebe Schwester im Glauben, für diese Belehrung. Und doch, das „Fadenkreuz“ als Begründung für fehlende Verkündigung vermittels Predigten in Schriftform, heutzutage für uns als pilgerndes Gottesvolk oder jene, die es noch werden wollen, ist inakzeptabel. 

 

Ja, ist denn nicht gerade das „Stehen unter dem Fadenkreuz“ aller Christen Zier, Würde und Ehre schlechthin? Auf das Kreuz hin, sind wir getauft. Was also ist das für eine Denk- und/oder Handlungsweise? Das frage sich ein jeder von uns selbst.

 

So jedenfalls die Darstellung unseres Herrn dazu:

 

„Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet im Licht, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet auf den Dächern!

 

Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, 

sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann.“ 

Mt 10,27-28

 

Und wer schon „im Fadenkreuz steht“, gedenke dieser Worte seines Meisters und Dienstherrn, die dieser zu Pilatus sprach, im Angesicht gar des Todes:

 

„Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre …”

Joh 19,11

 

Kurzum: Wer demnach um Christi Willen unter das Fadenkreuz gerät, ist keineswegs zu bedauern, sondern im Gegenteil – der ist selig zu preisen.

 

 

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