Von der Sinnlosigkeit

20. November 2020 Aus Von Wandereremitin
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Von der Sinnlosigkeit

 

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November und zudem Ausnahmezustand: ein heilloses Durcheinander in Politik und Kirche. Schlacht der Wörter und Zahlen – Verwirrung stiftend, Beklemmung entfesselnd. Werteverfall, nirgends Sicherheit, nichts ist mehr stimmig. Chaos herrscht auf Erden, in diesen Novembertagen des Jahres 2020.

 

Weltuntergangsstimmung, vielerorts Resignation: „Gleich, welche Projekte ich realisiere – es ist alles sinnlos …“

 

Ja, ist es! Und doch, auch wenn dieser emotionale Zustand schwer zu schultern ist, so ist gleichwohl sein Vorhandensein in oder um uns, zugleich Grund zu wahrer Freude. Denn ihn körperlich zu empfinden und zudem in aller Demut – als absolut gottgewollt für sich selbst – ohne Murren bejahen zu können, zeugt davon, dass der eigene Name im Buch des Lebens verzeichnet ist. (Vgl. 2 Mos 32,32; Ps 40,8; Dan 12,1; Mal 3,16; Phil 4,3; Offb 3,5)

 

Dieses Anerkenntnis „von der Sinnlosigkeit“ all dessen, was ich erschaffe oder erlebe, ist unabdingbar notwendig, so es mich zum ewigen Vater in dem Sohn Jesus Christus zieht. Es stellt die Grundvoraussetzung dar, dieses Leben loszulassen – sprich „sehenden Auges“ in die Stadt Gottes einzuziehen, in der es keinen anderen Tempel mehr gibt, als einzig den Herrn, allmächtigen Gott, daselbst – und das Lamm (Vgl. Offb 21, 22).

 

So jedenfalls bestätigt der Herr: 

 

„Auf deinem langen Weg bist du müde geworden, hast aber nicht gesagt:

Es ist umsonst! 

Du hast Leben in deiner Hand gefunden, 

darum bist du nicht schwach geworden.“

(Jes 57,10)

 

Fazit: All jene, die da allzeit powervoll-gewichtigen Ansinnens sind, für dieses Erdenleben, verlieren das Ewige (Vgl. Mt 10,35-39).

 

So seien wir folglich nicht traurig darüber, dass uns jeglicher Sinn für alles derzeitige Treiben der Welt – sei es kirchlich oder staatspolitisch – nunmehr verloren gegangen ist, sondern zutiefst dankbar dafür. Erledigen wir stattdessen sämtliche unumgänglichen Verrichtungen schlicht nüchtern, besonnen und still weiter, unterdessen wir – bis zum Ende ausharrend – unentwegt allein nur:

 

„… auf die selige Hoffnung und auf die Erscheinung der Herrlichkeit

unseres großen Gottes und des Heilandes Jesus Christus warten.“

(Titus 2,13) 

 

„Denn wir haben hier keine Stadt, 

die bestehen bleibt,

sondern wir suchen die künftige.“

(Hebr 13,14)

 

Wir sind ”nur“ in dieser Welt:

„… nicht aus ihr.“

(Vgl. Joh 17,16)

 

„… denn das Reich, in dem wir Bürger sind,

ist in den Himmeln.“

(Phil 3,20)

 

So überlassen wir dem Kaiser, was des Kaisers ist (Vgl. Mt 22,21; Mk 12,17; Lk 20,25), und geben Gott, was Gottes ist: die ausschließliche Heiligung Seines Namens – sprich, die einzig Ihm gebührende Ehre zu jeder Zeit – Amen!