Von der Einsamkeit – Du, Vater, allein

6. November 2020 Aus Von Wandereremitin

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Unser aller Herr, Jesus Christus, wurde vom Geist 40 Tage in die Einsamkeit der Wüste  geführt (Mt 4,1). Lehrte zudem die Jünger, alles und alle zu verlassen (Mt 19,29; Mk 10,29; Lk 18,29). Und fand sich am Ende – derweil gekreuzigt ungläubigen Brüdern ausgeliefert – in der mir bitterlichsten Vereinsamung auf Erden überhaupt: Getrennt vom Abba-Vater! (Mt 27,46; Mk 15,34)

 

Geliebte! Sich einsam erleben, gehört folglich zu eines jeden Christen Leben.

 

Indes Gewinn daraus schlägt nur der, der Einsamkeit im Bewusstsein auf das Kreuz Christi hin und zugleich der Gewissheit der Auferstehung zu ewigem Leben hin – im Reich des ewigen Vaters – trägt. 

 

Kein anderer Gedanke ist zuzulassen – weder innerhalb noch außerhalb des Selbst – außer diesem einen:

 

„Du, Vater, allein!“

 

Keine andere Anschauung darf berührend, verführend oder beunruhigend, da Tentakeln gleich einnistend, Eingang finden in den Verstand. Weder über Eltern, Partner, Kinder, Familie insgemein. Nicht über Politik, Kirche, Bruder-Schwester oder sonst wen, im Herrn. Nicht Gutwill-Ambition noch Aktionen jedweder Art, gleichermaßen nicht Sorge um Beschäftigung, Kleidung, Dach über dem Kopf, Gesundheit oder täglich Brot.

 

Dieser Weg ist wahrlich schmal (Vgl. Mt 7,14). Schmaler, als gedacht! 

 

Und doch gilt es hier, sich weder irreführen zu lassen noch selbst zu belügen oder zu betrügen. Stattdessen konsequent im Loslassen aller Gedankengebilde einzuüben, sprich sich latent zu disziplinieren. Denn Fakt bleibt: Kein anderer Gedanke, als jener an die Gewissheit der Erlösung durch Jesus Christus in dem ewigen Vater, passt je durch die enge Pforte mit hinein.

 

Ergo: Nicht einschlafen! Aller Sauerteig muss weg! (Vgl. 1 Kor 5,7) Wieder und wieder, Sekunde um Sekunde. Um die reine Essenz, Gott den Allmächtigen, in allem was da ist und lebt, dauerhaft zu erfahren. Die Stunde, die wir nicht kennen (Mt 25,13) ist immer jetzt. Und heißt:

 

„Du, Vater, allein!“

 

 

Zugehöriges Video: „Exit